Interprofessionelles Fortbildungsmodul
Swissprevent hat mit dem interprofessionellen Fortbildungsmodul «Präventionsberatung in der Praxis - In 2 Stunden von Frust zu Lust» ein interprofessionell erarbeitetes, praxisbezogenes Fortbildungsmodul im Bereich Prävention entwickelt, das mit Hilfe der Desktop-Applikation «iris» genutzt werden kann.
Der Aufbau dieser Fortbildung ist so vorgesehen, dass zunächst ein Workshop an einer Fortbildungsveranstaltung der entsprechenden Fachgesellschaft absolviert werden kann und/oder der Einstieg via Schulungsvideo «iris» erfolgt.
Fortbildungsveranstaltungen
Die Fortbildungsveranstaltungen sind von den Fachgesellschaften organisiert und können je nach Veranstaltung nur von den Mitgliedern besucht werden. Informationen und Anmeldungen erfolgen direkt über die entsprechenden Webseiten der Gesellschaften.
Schulungsvideo - Einführung in die Web-Applikation «iris»
Die Einführung in die Web-Applikation erfolgt via eines Schulungsvideos unter Leitung einer erfahrenen Gesundheitspsychologin. Das Schulungsvideo ist ab Spätsommer 2023 verfügbar. «Iris» ist ein interaktives Webtool zur Visualisierung von Risiko- und Chancenkonstellationen fiktiver oder realer Patient:innen.
Ein weiterer Bestandteil dieses praxisbezogenen Fortbildungsmoduls sind die allgemeinen Empfehlungen für die Präventionsberatung, worauf das Konzept des Webtools «iris» basiert.
Generelle Aspekte in der Gesundheitsberatung
Allgemeine Empfehlungen für die Präventionsberatung
Wir unterscheiden zwischen Risikofaktoren im Bereich Lebensstil wie Bewegung, Ernährung, psychosoziale Faktoren, Rauchen, Schlaf (Gesundheitsfaktoren) und weiteren Risiko-Faktoren im Sinne von Stoffwechselfaktoren wie Hypertonie, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen (v. a. Hypercholesterinämie), Adipositas, welche in unsere Beratung einfliessen. Diese Faktoren sind auf den Menschen direkt und sein Verhalten bezogen. Lebensstil- und Risikofaktoren lassen sich durch systematische Prävention mitbeeinflussen.
Da Risiken im Zusammenhang mit Schlafstörungen, psychischer Gesundheit und erhöhtem Alkoholkonsum/Sucht die Möglichkeiten einer sinnvollen Intervention im Rahmen einer relativ kurzen Lebensstil-Intervention übersteigen, werden sie zwar erwähnt aber nicht für eine Intervention in das vorliegende Beratungs-Tool integriert. Umso wichtiger sind die dazu abrufbaren zusätzlichen Informationen, die bei Bedarf genutzt werden können.
Bei Vorliegen mehrerer Lebensstil-Risikofaktoren soll eine Priorisierung der Intervention erfolgen, die sich nach den Wünschen und Möglichkeiten des:der Patient:in (individuelle Stärken und Schwächen, Selbstwirksamkeit, Resilienz) sowie nach der individuellen Gefährdung richtet.
Für Stoffwechsel-Störungen ist meist eine kombinierte Intervention mit Lebensstil-Veränderungen und medikamentöser Behandlung nötig. Zum Vorgehen gibt es national und international anerkannte Richtlinien, die bei geringer Ausprägung des Risikofaktors zuerst eine Lebensstil-Intervention empfehlen, die nur bei ungenügendem Erfolg mit einer medikamentösen Therapie kombiniert wird. Bei starker Ausprägung eines einzelnen Risikofaktors oder dem kombinierten Auftreten mehrere Risikofaktoren wird von Beginn weg eine kombinierte Intervention Lebensstil/Medikamente empfohlen.
Bei komplexen Interventionen betreffend Lebensstil und Stoffwechsel genügen Einzelberatungen in der Regel nicht zur Ziel-Erreichung und es wird die Teilnahme an einem interdisziplinär durchgeführten Präventions-/Rehabilitationsprogramm empfohlen, welches eine Unterstützung über einen längeren Zeitraum mit entsprechend höheren Erfolgschancen ermöglicht.
Nach der Einführung an einer Fortbildungsveranstaltung und/oder via Schulungsvideo sowie der Berücksichtigung der obgenannten Empfehlungen zur Präventionsberatung können Sie nun zur Desktop-Anwendung des interaktiven Webtools «iris» gelangen: www.swissprevent.ch/iris